+ Premiere des "hörsalons 60" im Münchner Funky Kitchen +

München, 17.01.2004 Man nehme ein Hörspiel, schaffe eine Lounge-Atmosphäre und fertig ist sie: Die Hör-Bar.

Zugegeben - die Idee ist nicht mehr ganz neu. Was in Hamburg, Berlin und London bereits seit längerem für volle Kneipen sorgt, soll nun auch in München den Nerv der Zeit treffen. "Anscheinend wollen Leute Hörbücher hören und zwar auch im Gemeinschaftskontext", so Antje Zelnitschek, Veranstalterin des "hörsalons 60", der heute zum ersten Mal seine Pforten im Funky Kitchen öffnete. Auf dem Speiseplan der ehemaligen Werkskantine: Publikumsmagnet Harald Schmidt alias FBI-Agent Jerry Cotton.
Laut Zelnitschek sei es vor allem die ansprechende "Umsetzung im Wort" gewesen, die für das Premierenband aus dem Lübbe-Verlag sprach. Leider schienen jedoch nicht alle der rund 200 Zuhörer dieser Meinung zu sein. Während die einen gebannt den Ermittlungen des schneidigen Staatsbeamten und G-man lauschten, bemängelten die anderen die miserable Sprecherleistung des bekennenden Cotton-Fans Harald Schmidt, der unlängst in einem Interview mit dem SPIEGEL verkündete, die Rolle des literarischen Helden nur aus "Sentimentalität" angenommen zu haben. Da half es auch nichts, daß bei einer halbstündigen Pause kräftig für Hot Dogs und Whisky - passend zum New York der 50er Jahre - geworben wurde.

Die von der Initiatorin beschworene "Mischung aus Trash und Publikumswirksamkeit" mit logischer Rückkopplung an die Zuhörer wollte sich nicht so recht einstellen.
Weniger auf Unterhaltsamkeit ist der nächste Abend am 30. Januar ausgerichtet. Mit dem Hörspiel von Edgar Allan Poe "Die Grube und das Pendel"* soll sich in erster Linie eine Erfahrung verbinden, zumindestens wenn es nach dem Wunsch der 36jährigen geht.

Antje Zelnitschek (links im Bild, vor dem Interview) knüpft heute an die Hörspielhelden ihrer Kindheit über den siebenjährigen Sohn an:
"Wir haben insgesamt - schätzungsweise - 250 Stunden lang Harry Potter gehört!"

Bleibt nur noch die Frage: Was kommt nach dem Hörbuch?
"Das einzige, was ich mir denke, was nach dem Hörbuch noch kommen kann, ist so etwas, was der Rayl macht. Die Mischung aus Musik und gesprochenem Wort in einem besonderen Zusammenhang", sagt Medienkennerin Zelnitschek, die selbst eine zeitlang für einen Hörbuchverlag gearbeitet hat. Und Poetry DJ Rayl Patzak? Der ist bereits für den Auftakt der neuen Vorlese-Clubnacht in den Münchner Kammerspielen am 28. Februar gebucht...

 

*hörsalon 60
Edgar Allan Poe "Die  Grube und das Pendel"
Freitag, 30.01.2004
Beginn: 20.00 Uhr
FUNKY KITCHEN
Blumenstr. 28, München

 Petra

 

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