+ Das blaue Kleid von Doris Dörrie + |
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München, 10.05.2003
Es ist das mit dem Hören eine Sache - gerade wenn man darüber in einem
Museum, das dem Schauen dient, nachdenkt. Zu einem Haus, in dem jedoch auch
gehört werden darf und kann, machte Doris Dörrie am gestrigen Abend die
Münchner Pinakothek der Moderne. Selbst ein Star des Zeigens, Schauens und
Schreibens, präsentierte die Autorin und Filmemacherin auf Einladung des hörverlages Ausschnitte aus ihrem letzten
erzählerischen Werk.
"Das blaue Kleid"*, so der
Titel des mit dem Deutschen Literaturpreis (2003) ausgezeichneten Romans,
erzählt die Geschichte von Florian und Babette. Beide haben auf tragische Weise
ihren Partner verloren. Beide verbindet ein blaues Kleid aus knisterndem
Organzastoff, das Babette bei Alfred, Florians langjährigem Lebenspartner und
"tapferem Schneiderlein", vor seinem Tod gekauft hat. Vielleicht ist es die
immer wiederkehrende Frage nach dem "Wo bist du?", die unheimliche Leere, die
der Verlust des Geliebten hinterlassen hat, die Florian schließlich zu Babette
führt: Er muß das blaue Kleid, Alfreds letztes Kleid, wiederhaben. |
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Das Zusammentreffen der
Trauernden entwickelt sich im Verlauf der Handlung zu einer Art modernen
"Hänsel und Gretel-Geschichte", gepaart mit mythologischen Elementen. An die
Stelle des Schmerzes, der die zwei Hauptfiguren zu Beginn vollkommen gefangen
hält, tritt schließlich die Freude, die Florian und Babette gleich einem
unsichtbaren Wollknäuel aus ihrem Irrgarten zurück ins Leben führt: Glaube,
Liebe, Hoffnung. Petra |
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Doris
Dörrie Das blaue Kleid |
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