3. TKKG-Nacht in München |
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Vorab-Premiere des neuesten TKKG-Hörspiels "Das unheimliche Haus" mit Live-Lesung von Stefan Wolf am 02.10.2004 im Deutschen Museum München |
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Interview mit dem Illustrator von TKKG Reiner Stolte
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Man findet ziemlich wenig über Sie im Internet. Daher wäre meine erste - ganz banale - Frage: Wer ist eigentlich Reiner Stolte? Wer ist Reiner Stolte? Ich bin ursprünglich studierter Grafik-Designer, aber habe mich später dazu entschlossen, nur Illustrationen zu machen. Also ich bin lllustrator und Cartoonist. Ansonsten habe ich eigentlich keine große Lust dazu, Informationen über mich preiszugeben. Die Leute sollen meine Sachen sehen und gut. Wie sind Sie Illustrator von TKKG geworden? Das hat sich, glaube ich, 1979 durch einen Wettbewerb ergeben. Ein Bekannter hat mich gefragt, ob ich nicht ein paar Zeichnungen für eine Story machen könnte. Und später hat sich herausgestellt, daß das ein beschränkter Wettbewerb war. Da war ich ganz froh, daß ich das vorher nicht wußte. Seitdem illustriere ich TKKG. |
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Wie entstehen denn die Ideen zu den Covern? Die Szenen werden mir sowohl vom Autor als auch vom Verlag vorgegeben. Da habe ich nicht viel Handlungsfreiheit. Ich mache das dann einfach. Hören Sie privat auch Hörspiele, vielleicht sogar TKKG? Ob ich das höre? Meine Kinder, die jetzt Anfang 20 sind, haben fast nur gehört. Sie waren - zugegeben - ziemlich lesefaul und haben kaum Bücher gelesen. Aber die CDs, die haben sie, bis vor ein paar Jahren, zum einschlafen angehört. Sozusagen als Schlaflektüre, und das ist jetzt nicht negativ gemeint. TKKG ist mittlerweile ja auch äußerlich ein bißchen erwachsener geworden. War das ebenfalls eine Vorgabe, die von Außen kam? Nein, ich glaube, das entstand während der Illustration im Innenteil. Da haben sich die Figuren einfach ein bißchen geändert. Irgendwann hat Rolf Kalmuczak (alias Stefan Wolf, d.V.) gesagt, es wäre doch ganz gut, wenn wir sie mal ein bißchen erwachsener werden ließen. |
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Wie reagieren die Fans darauf? Ich bekomme davon leider nichts mit, aber Herr Kalmuczak sagte mir, es käme ganz gut an, auf jeden Fall besser, und mir liegt es auch mehr. Es muß sich einfach entwickeln und wenn ich mir heute die ersten Cover anschaue, muß ich sagen, die sind schon sehr kindlich. Haben Sie ein Lieblingscover? Nein, nicht wirklich. Inwiefern spiegelt denn das Äußere der Figuren auch den Charakter wieder? Was das Äußerliche der Charaktere betrifft, das hatte ich ebenfalls nicht viel Mitspracherecht, das wurde mir in einer Art Steckbrief vom Autor vorgegeben. Mein Job war, das Ganze bildlich umzusetzen. Und Gaby bspw. - blond, blauäugig - das verkörpert schon ein Klischee. Haben Sie eine persönliche Lieblingsfigur bei TKKG? Ja, Klößchen ist mein Favorit, weil er einfach am drolligsten ist. Aus ihm ist auch am meisten zu machen, während die beiden Hauptakteure immer nur schön sein sollen. Da etwas Mimik rein zu bringen würde die ganze Sache wohl etwas verfälschen und die Fans verärgern. Ich hatte überdies schon des öfteren Probleme mit dem Autor, der meint, ich solle die Figuren mal wieder etwas schöner gestalten. Das hängt natürlich immer auch etwas von der Zeit ab. Es gab Phasen, da hatte ich maximal vier Tage Zeit für ein ganzes Buch. Manchmal habe ich dann Anrufe und Fanbriefe bekommen, in denen sich die Leute beschwert haben. Aber wenn ich 30 Seiten innerhalb von vier Tagen illustrieren muß, dann habe ich nicht die Möglichkeit, das Ganze großartig zu überarbeiten. Ich hoffe allerdings, daß mir beim neuen Verlag mehr Zeit bleibt und man besser kalkulieren kann. Folglich tragen die Illustrationen zu einer Serie schon maßgeblich zu deren Erfolg bei? Das glaube ich schon. Die Kinder wollen sich ja mit den Figuren identifizieren und wenn diese zu scheußlich aussehen, dann ist das nicht so toll. An welchem Cover arbeiten Sie denn momentan? Ich habe gerade eines abgeschlossen und es vorgestern weggeschickt, irgendwas mit "Höllenschlucht". Es ist ein Cover für eine CD, auf der Gaby und ihre Freundin irgendwo in einer Schlucht sitzen. Aber ich weiß jetzt nicht, wie der Titel lautet! (Es handelt sich um die Folge 144 mit dem Titel "Schreckensnacht im Schlangenmaul", Anm. Hörspielhelden) |
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Sie haben ja nicht nur TKKG illustriert. Es gibt bspw. ein neues Werk von Ihnen, daß heißt "The history of the Wies'n"! Das ist ein Wies'n-Comic, die Geschichte des Oktoberfestes. Er ist ungefähr vor vier Jahren entstanden. Es war mir einfach ein Bedürfnis, den Menschen das größte Volksfest der Welt nahe zu bringen und ich habe es zweisprachig gemacht, damit auch die Touristen etwas davon haben. Wenn das Ganze gut läuft, können wir es vielleicht auf Japanisch oder so herausbringen. Mit Blick auf Ihr Gesamtwerk: Was illustrieren Sie am liebsten? Ich illustriere z.B. ganz gerne Spiele-Cover, darunter für Cosmos oder Schmidt Spiele. Spiele sind ganz interessant, weil ich dadurch die Möglichkeit habe, malerisch zu arbeiten. Ich male nämlich ganz gerne, Gemälde und so. Aber momentan habe ich leider keinen Musenkuß, es läuft zur Zeit nicht so. Haben Sie selber auch Bücher geschrieben? Ja, ich habe zwei oder drei Kinderbücher gemacht. Die wurden beim Schneider Verlag verlegt, aber leider nur ganz kurz. D.h. die erste Auflage war sofort weg, die zweite ging nicht mehr besonders gut und flog daher aus dem Programm. Diese Sachen sind maximal zwei Jahre gelaufen. |
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Gibt es schon Pläne für zukünftige Projekte? Was ich - in Anlehnung an den Film - aktuell gemacht habe ist das Buch "Die Troja Sage", das in einem kleinen österreichischen Verlag (Bibliothek der Provinz, d.V.) erschienen ist. Kopfmäßig arbeite ich daran schon seit 25 Jahren. Die Idee ist enstanden, als ich im Gymnasium mit diesem Stoff konfrontiert wurde. Mich hat das so gereizt, daß ich mir gesagt habe, später mache ich ein Buch daraus. Es hat viele Anläufe gebraucht und vor fünf Jahren habe ich es endlich geschafft, das Ganze fertig zu machen und an Verlage zu geben. Aber keiner hat sich dafür interessiert, weil Sagen und solche Sachen damals "out" waren. Nachdem ich erfahren habe, daß sich jetzt Hollywood des Stoffes annimmt, habe ich mir gedacht, ich schaue mal, ob ich auf diesen Zug aufspringen kann. Leider war das dann wohl etwas zu spät und das Ganze kam schließlich nicht im Zusammenhang mit dem Film heraus. |
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Was wären Sie geworden, wenn Sie nicht Illustrator geworden wären? Dann wäre ich wahrscheinlich Kunsterzieher geworden. Das wollte ich ursprünglich. Aber irgendwie hat es sich dann nicht so ergeben. Und außerdem, wenn ich mir das heute anschaue, möchte ich gar kein Pauker sein, nicht wirklich. |
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Ausstellung einiger TKKG-Raritäten im Foyer |
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