Sollte an den Gerüchten, daß der offiziell totgesagte Bandit dort umgeht, tatsächlich etwas dran sein? Nun, eines ist jedenfalls sicher: Das Vollplaybacktheater hat an diesem Abend mal wieder ordentlich die Puppen tanzen lassen. Denn wie schon in den vergangenen Shows ging die Performance nicht immer mit dem im Hintergrund ablaufenden Hörspiel Hand in Hand. So treffen die wohl berühmtesten Schnüffelnasen der westlichen Hemisphäre bei ihren Nachforschungen u.a. auf den alten Ben Jackson, der sich urplötzlich als ein in den Schritt greifender "Moonwalker" entpuppt.
Auch die Daltons-Brüder samt Ma haben, der Originalgeschichte sei Dank, ihren großen Auftritt, was nicht verwundert, zumal Namen hier im wahrsten Sinne des Wortes Programm sind. Neben etlichen Seitenhieben auf die Detektivcombo um TKKG, allen voran Tarzan als 80er Jahre Haudrauf-Vokuhila, mußte sich schließlich sogar Geisterjäger John Sinclair, der in einer Art Parallelhandlung den Kampf gegen das Böse antritt, ordentlich durch den dunklen Kakaosumpf ziehen lassen.
Bewaffnet mit Kreuz und Kermit-Handpuppe steht er für eine der vielen Reminiszenzen in dieser Inszenierung, die uns zurückversetzen in eine Welt der unterirdischen Gänge, alten Gemäuer und Fuchsschwänze am Bonanzarad.
Doch das ironische Spiel mit altbewährten Hörspielmustern droht da zu scheitern, wo kindliche Erinnerungsmuster durch überzogenen Slapstick außer Kraft gesetzt werden. Daß Justus während einer Szene mal nebenbei zu Nick Knatterton mutiert, mag wohl zuerst ein verschämtes Kichern hervorrufen. Daß selbiger jedoch ein paar Akte weiter mehrere Minuten lang volles Rohr auf der Toilette gibt, stinkt gewaltig zum Himmel.