"Vom Landwirt zum Lokalmatador".
So, oder so ähnlich könnte die Schlagzeile
lauten, hinter der sich die Erfolgsgeschichte des Aegidius
Ahenobarbus Julius Agricola de Hammo, kurz Bauer Giles
von Ham genannt, verbirgt. Ausgerechnet jener Giles,
der ohne Zweifel zu den Schwerfälligsten seiner
Art gezählt werden darf, kommt urplötzlich
in die Verlegenheit, einen Riesen aus seinem Vorgarten
vertreiben zu müssen. Obwohl sich das Ungetüm
schon durch einen bloßen Nagel aus des Bauern
Donnerbüchse in die Flucht schlagen läßt,
merkt dieser, daß seine Tat beim Weitererzählen
gewonnen hat, und er zum Helden geworden ist. Als schließlich
sogar der König seinen Beifall in Form eines ausrangierten
Schwertes bekundet, erreicht das Ansehen des ach so
tapferen Kämpfers seinen Höhepunkt. Alles
scheint einen günstigen Verlauf zu nehmen, bis
eines Tages ein Drache auftaucht.
Da die Ritter des
Landes zu einer lethargischen Einheit verkommen sind,
und die Dorfbewohner sich lieber hinter ihrer neuen
Vorzeigefigur verstecken, kommt Giles in die Bredouille,
auch dieses Monstrum in die Flucht schlagen zu müssen.
Weil sich zudem herausstellt, daß das Geschenk
des Königs einst dem größten aller Drachentöter
gehört hat, und der Pfarrer just diese Neuigkeit
jedem erzählt, der es hören will, bleibt dem
armen Auserwählten nichts anders übrig, als
sich auf die Suche nach dem gesichteten Unwesen zu begeben.
Zusammen mit "Schwanzbeißer", so der volksgeschichtliche
Name des Schwertes, und dem neurotischen Vierbeiner
Garm macht sich der Unglücksselige auf die Reise,
wohlwissend, daß lokales Ansehen ständiger
Auffrischung bedarf.
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