Die Abenteuer des Herrn
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Herr Benedict und seine Schwester führen
ein ausgesprochen langweiliges Leben. Während er tagtäglich
seine Büro-Formulare von rechts nach links schiebt, legt sie
zu Hause in der kleinen Stadtwohnung die gefaltete Bügelwäsche
von links nach rechts und umgekehrt. Kein besonders spannender Einstieg
für eine Geschichte könnte man meinen, wäre da nicht
die Sache mit den Zirkuskarten gewesen. Die hat Herr Benedict nämlich
gewonnen und weil seine allerliebste Schwester ihn derart drängt,
begleitet er sie - wenn auch schlecht gelaunt und äußerst
widerwillig - zur Vorstellung: Zum Glück, denn an dieser Stelle
kommt das Hörspiel erst so richtig in Gang. Schlafmütze
Benedict nutzt die erste Pause, um den Löwenkäfig zu besichtigen
und siehe da, der König der Tiere fängt plötzlich
an zu sprechen. Man erfährt, daß er sich nichts sehnlicher
wünscht, als sein stählernes Gefängnis wenigstens
einmal zu verlassen, aber selbst die Gitterstäbe nicht durchbeißen
kann. |
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Die Wohnung ist viel zu klein, es gibt nichts Vernünftiges zu essen und das soll die Freiheit sein? Noch dazu ist da Benedicts ungläubige Schwester, die angesichts des duschenden Pinguins erst einmal in Ohnmacht fällt und nur schwer davon überzeugt werden kann, nicht verrückt zu sein. Natürlich vermißt auch der Zirkusdirektor seine Tiere, die sich am Ende zwischen einem geregelten Arbeitsleben im Zirkus und dem unsicheren Abenteuer, das Leben heißt, entscheiden müssen... |
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Herr Benedict: Bert Cöll |
Buch: Martin Baltscheit |
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Obwohl die Auftaktfolge "Der Löwe" relativ
handlungsarm ist und in erster Linie der Einführung der Personen
und damit der wichtigsten Hintergrundinformationen dient, macht
die tierische Rasselbande große Lust auf weitere "Abenteuer
des Herrn Benedict". Die auf der Grundlage von Martin Baltscheits
(u.a. als Nachbar Kalunke) Drehbüchern basierende Serie sprüht
nur so vor Witz und Ironie, was sich besonders in den Dialogen zwischen
der Quasselstrippe Mischa Mendelsohn und dem ewig boxenden Känguruh
Sugar Ray zeigt. Sprechende Namen, Wortspiele und die unverblümte
Situationskomik bringen nicht nur die empfohlene Altersklasse der
ab 4jährigen, sondern auch die etwas älteren Hörspielfans
zum Lachen, etwa dann, wenn sich der Pinguin in der zweiten Folge
("Auf der Flucht") an Fischstäbchen samt Packung überfrißt
und der elitäre Zirkusgaul zeitgleich vor die Tür des
Nachbarn äpfelt. |
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Petra |
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