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Hui Buh, Hui Buh, Hui, hui,
hui, hui. Leider
muß es dem werten Leser der nun folgenden Rezension vorbehalten bleiben, sich
die entsprechende Tonalität dieses Spukrufes vorzustellen. Um die sehnsüchtig
erwartete Geisterstunde für die ungeduldigen Gemüter unter uns aber gleich
vorwegzunehmen: |
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Allerdings dürfte die von Ralph Siegel produzierte Version von HUI BUH das Schloßgespenst wohl den wenigstens Hörern mehr bekannt sein, zumal es sich um eine heute nur noch schwer zu erhaltene Rarität aus den 80er Jahren (ariola 103 160 - 100) handelt, die seinerzeit mit Mitternacht auf Schloß Burgeck einen zweiten Titel enthielt. Den Verantwortlichen sei es daher verspukt nochmal gedankt, daß sie eines der beiden Juwele endlich hinter der dicken Fledermaus-, pardon, Hörspielkammertür hervorgeholt haben, denn schließlich geben sich hier niemand geringerer als Michael Schanze und Hans Clarin die Ehre. Ein bißchen eins, zwei oder drei, dazu den Schlapphut und die rostige Rasselkette geschwungen - schon klappern auch die eigenen Knochen rhythmisch im Mondenschein: Hui Buh, Hui Buh, vom Turm es schaurig hallt, Hui Buh, Hui Buh, es wird dir schaurig kalt. Ganz warm wird es einem dagegen, wenn man die anderen Extras aus der alles andere als vermoderten Hörspieltruhe hervorholt, als da wären ein Poster des Covers im LP-Format sowie ein mehrseitiges Booklet mit Kurzgeschichte und Illustrationsentwürfen aus dem Nachlaß von Autor Eberhard Alexander-Burgh. Während man in der Geheimnisvolle Burgbrunnen nachlesen kann, wie es dazu kam, daß der tollpatschige Klagegeist eines Tages vollkommen kopflos war, beinhaltet die Rückseite des Mini-Plakates ausführliche Informationen zu seiner Entstehungsgeschichte. Dabei erfährt man, daß das schußlige Schloßgespenst bereits in den 50er und 60er Jahren über den Äther flimmerte und die erste dazugehörige Platte 1969, also vor mehr als 35 Jahren, bei EUROPA erschien. Zahlreiche Fotos u.a. von den Studioaufnahmen erinnern neben dem Schriftsteller vor allem an jene, die zweifellos maßgeblich zum ungebrochenen Erfolg der Hörspielserie beigetragen haben: Hans Clarin (1929-2005) und Hans Paetsch (1909-2002). Damit ist die seit Ende Juli erhältliche Special-Edition in ihrer Gesamtheit nicht bloß ein Volltreffer in die Blaubeersuppe oder gar ein Muß für jeden Sammler, sondern vielmehr eine tiefe Verbeugung vor den Klassikern unserer Kindheit.
Was die aktuelle Verfilmung des Kinderklassikers
betrifft, so scheiden sich allerdings die Geister. Während die einen Michael
Bully Herbig als Schloßgespenst Hui Buh einfach nur urkomisch finden,
verweigern sich die anderen seiner semi-menschlichen Visualisierung. Welch
Glück, daß an dieser Stelle selbstmurmelnd nur das Original-Hörspiel zum Film
besprochen werden soll, mit dem es sich, offen gesagt, oftmals wie mit dem
Original-Roman zum Film verhält: Eine bloße Adaption der Dialoge verdirbt Lese-
bzw. Hörspaß.
Zugegeben, keine schlechte Idee für die, im strengen Sinne, 24. Folge. Nur
dürfte es eingefleischten Fans schwer fallen, die "neuen" Stimmen als
rechtschaffenes Äquivalent zur ehrwürdigen Serie zu akzeptieren. Besonders das
Schloßgespenst, welches auf der Leinwand vom schaurigen Skelett zur
tolpatschigen Trickfigur mutierte, wird im Kopfkino mehr als einmal zu einem
näselnden Abahachi mit angedeutetem Raumschiff. Wehmütig läßt einen überdies
Hans Clarin zurück, der hier erstmals in die Rolle des Kastellans schlüpft und
entgegen der früheren Produktionen bereits erschreckend geschwächt wirkt - die
Premiere des Films durfte der 75jährige zum Leidwesen seiner Fans nicht mehr
erleben. Fast schon dem Brauch entsprechend, spricht erfreulicherweise Hans
Paetsch die einleitenden Worte, die den fortwährenden Zweifel mancher Menschen
an echten Gespenstern zum Ausdruck bringen sollen. Petra (06.08.2006) |
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