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Neidvoll blickten wir auf unsere höchstens drei verschiedene Pieptöne von sich gebenden Casio-Quarzuhren, wenn K.I.T.T.s Partner Michael Knight seinen "Kumpel" um Hilfe rief. Ohne zu Zögern turboboostete daraufhin der unkaputtbare schwarze Trans-Am über Mauern, durchbrach Stahltore und sonstige Hindernisse. Dass man dabei ab und zu sogar die Absprungrampen sehen hätte können, störte uns nicht, waren die Stunts doch wie bei "Ein Colt für alle Fälle" noch handgemacht!
Michael Knight, der draufgängerische Partner dieses Wunderautos mit dem trocken-blechernen Humor, interessierte uns hingegen nur zweitrangig. Schon wenige Jahre später war den meisten von uns David Hasselhoffs lockige Vokuhila-Frisur, seine engen Jeans und die furchtbaren 80er-Lederblousons suspekt und spätestens mit seiner Schmalzrock-Hymne "Looking for freedom" 1989, die wirklich nichts mit dem deutschen Mauerfall zu tun hatte, war es endgültig vorbei mit der Begeisterung - zumindest offiziell, wollte man nicht als unverbesserlicher Langweiler gelten. Ohne dass wir es so richtig bemerkt hätten, ging mit diesem Sinneswandel für uns eine Fernsehdekade zu Ende. Die tiefe Begeisterung, die ich Ende der 1980er Jahre für das bunte amerikanische Vorabendserienprogramm auf RTL empfunden habe, stellt sich nicht mehr ein. Die Glotze bleibt schwarz, obwohl vor allem die privaten Fernsehstationen zahlreiche alte Serien bis heute immer wieder ins Programm hieven. Auch wenn sie "digital aufgearbeitet" in schmucken Sammler-DVD-Boxen wieder zu kaufen sind, wirken Produktionen wie Knight Rider heute auf mich insgesamt fade. Die Actionszenen sind gekünstelt, fast stümperhaft und die vorhersehbare Handlung reizt spätestens nach der ersten Werbeunterbrechung zum Weiterzappen... |
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Schon die Fernsehneunziger überholten mit ihren neuartigen Formaten den einsamen Helden des Highways, der seit Serienstart 1982 in insgesamt 90 Folgen (bis 1986) mit quietschenden Reifen und einem rollenden Urzeitcomputer gegen das Unrecht auf der Welt ankämpfte. KNIGHT RIDER Hörspiele von Europa Dass es die Abenteuer des Michael Knight zeitgleich ab 1989 auch als Europa-Hörspielserie gab, wusste ich damals nicht! Umso begeisterter war ich über die ersten Flohmarktfunde der insgesamt 26 vertonten Hörspielfolgen.
Endlich weiß ich,
"wie alles begann": Mit Spannung lauschte ich dem von einer gewissen Tragik
überschatteten Zusammentreffen zweier harter Männer, wie sie nur die 80er Jahre
ins Fernsehen bringen konnten: Der todkranke, von der Schlechtigkeit der Welt
tief enttäuschte Wilton Knight (gesprochen von Lothar Grützner) nutzt seinen unermesslichen Reichtum, um ein
Wunderauto entwickeln zu lassen, den Knight Industries Two Thousand (genial
gesprochen von Synchronlegene Gottfried Kramer). Im Unterschied zur Fernsehserie sind die Hörspiele ein wirklicher Genuss, denn hier gelingt im Kopf ein nostalgischer Ausflug in die Gefühlswelt meiner Jugend. Dadurch dass unter der Regie von Heikedine Körting geschickt ein Erzähler (Christian Günter) die nötigen Informationen zur Tonspur der Originalsynchronisation ergänzt, kann man die Handlung gut nachvollziehen! Ein absolutes Muss - K.I.T.T., starte schon mal das Band! Michael |
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