DER GRUSELSTORY-CLUB

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6 GRUSELGESCHICHTEN

 

Ein paar schrullige Gentlemen treffen sich bei Sherry, Chips und Rauchwaren und erzählen sich rätselhafte Begebenheiten. Der Gruselstory-Club, so der Titel, soll zum einen auf den gruseligen Charakter der Geschichten, zum anderen auf den Londoner Club verweisen, an dem die illustre Altherren-Runde in regelmäßigen Abständen zusammenkommt. Mit Hilfe des Butlers Hunter versuchen Admiral Winterbottom, Mr. David Wellesbey-Dillingsforth sowie Sir Henry Fox ungelöste Mordfälle und mysteriöse Spukabenteuer zu entschlüsseln.

Drei Männer, drei CDs und sechs Erzählungen - fast könnte man sich im weitesten Sinne an die Figurenkonstellation in Boccaccios Novellensammlung Das Dekameron erinnert fühlen, die als Zehntagewerk jeweils zehn Geschichten umfaßt, die sich zehn junge Leute an wiederum zehn Tagen erzählen. Während die Gruppe von sieben Damen und drei Herren jedoch aus Angst vor der grassierenden Pestepidemie im Florenz des 14. Jahrhunderts aufs Land flieht, hat man bei Winterbottom und seinen Freunden das Gefühl, als vereine sich in Englands Hauptstadt das Seemannsgarn eines Käpt'n Blaubärs mit der Trinkfestigkeit des wohl bekanntesten Butlers der Welt. Seit unzähligen Silvesterabenden schon gurgelt, prostet und trinkt Freddie Frinton alias Butler James im Dinner for one am Silvesterabend für die vier besten, aber leider verstorbenen Freunde von Miss Sophie mit: Admiral von Schneider, Mr. Pommeroy, der Adelige Sir Toby und Mr. Winterbottom.

Hörspiel auf 3 Audio-CDs
Funkbearbeitung: Werner Simon und Stefan Wilfert
Regie: Werner Simon

Sprecher:
Wolfgang Heß
Peter Fricke
Erik Jelde
Rudolf Neumann

Selbst wenn die fiktive Besetzung des TV-Sketches wohl nur zufällige Parallelen mit den Titeln und Namen der Terzio-Produktion aufweist, läßt sich auch im Hörspiel eine gewisse Monotonie nicht verleugnen. Trotz erfahrener Sprecher wie Wolfgang Heß, der manch einem als die zeitweilige Synchronstimme von Bud Spencer bekannt sein dürfte, fehlt es den einzelnen Gruselstories doch an dem versprochenen Schauer, ganz gleich, ob das menschengroße Skelett Knochenkumpel oder eine seltsame Wachsfigur ihr Unwesen treiben. Zu langatmig wirken die Gespräche zwischen den drei Märchenonkeln, die durch Kommentare, Fragen und Einwände versuchen, sich krampfhaft in ihren Ausführungen zu übertrumpfen. Einzig die am Ende jeder Geschichte quietschende Musicbox des permanent Sherry servierenden Butlers Hunter lassen einem das ein oder andere Nackenhaar aufstellen.

Angesichts der ebenfalls im April 2005 veröffentlichten Hörspielhighlights Das Schaf im Wolfspelz sowie Überfall am Okeechobee ist der Gruselstory-Club nur für die allerkleinsten Hörer mit wirklich schwachen Nerven zu empfehlen.

 

Petra

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